Was ist SoLaWi? Ein kurzer Überblick
Eine Solidarische Landwirtschaft – kurz SoLaWi – ist ein Zusammenschluss von Produzent:innen und Konsument:innen, mit dem Ziel einer fairen und ökologisch wie auch wirtschaftlich nachhaltigen Landwirtschaft. Praktisch umgesetzt wird SoLaWi als innovatives Konzept für einen gemeinschaftsgetragenen Direktvertrieb, der auf gegenseitiger Wertschätzung von Verbraucher:innen und Bäuer:innen aufbaut.
Produzierende und Konsumierende bilden eine Wirtschaftsgemeinschaft und teilen sich die Risiken und Chancen der Bewirtschaftung. Dadurch stehen Landwirt:innen, im Gegensatz zu klassischen Vermarktungswegen, mit finanziellen und produktionsbedingten Risiken nicht mehr alleine da.
Gemeinsame Finanzierung – Solidarität miteinander

Aus Solidarität und Verbundenheit mit den Produzent:innen erklären sich die konsumierenden Mitglieder in Verträgen dazu bereit, für eine Saison (1 oder ½ Jahr) eine vorab festgelegte Menge an Lebensmitteln abzunehmen. Sie bezahlen dafür im Voraus, zu Jahresbeginn oder in Raten am Anfang jeden Monats.
Die Summe der Mitgliedsbeiträge finanziert die Landwirtschaft als Ganzes und ist unabhängig von der Erntemenge (gemeinschaftsgetragene Umlagefinanzierung). Das ist einer der größten Unterschiede zu Biokistl-Abos, die jede Woche flexibel abbestellt werden können.
Die zugesicherten Kostenbeiträge schaffen eine Vertrauensbasis, die gesicherte Arbeitsbedingungen, eine Entkopplung von Marktpreisen und gegenseitige Wertschätzung ermöglicht. Als Produzent:in kann man schon zu Jahresbeginn darauf vertrauen, dass die Kosten des Betriebs gedeckt sind, und den Anbau genau planen. Die klar geregelte Abnahme ermöglicht bedarfsorientiert, d.h. ohne Überproduktion auf Basis der real anfallenden Kosten für das Gemeinwohl zu wirtschaften.

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Gemeinsame Entscheidungen, gemeinsames Risiko
In gemeinsamen Entscheidungsprozessen für die Budgetierung und Ausrichtung des Betriebes für das kommende Jahr, zeigt sich die Risikoteilung zwischen Produzierenden und Konsumierenden – ein Kernelement des SoLaWi-Konzepts. Zu Jahresbeginn werden bei einer Versammlung die Kosten der betrieblichen Produktion für die Gemeinschaft präsentiert, und die Mitglieder stimmen demokratisch über den von den Produzent:innen vorgelegten Budgetplan ab. Beide Seiten übernehmen Verantwortung dafür, dass die Lebensmittel unter gerechten Arbeitsbedingungen, nachhaltig und wirtschaftlich produziert werden.


Aus Solidarität und Verbundenheit unter den Mitgliedern können diese ihre Kostenbeiträge je nach finanzieller Situation frei gestalten, solange sämtliche Kosten gemeinsam gedeckt werden. Die Beiträge orientieren sich deshalb meist an Richtwerten, die sich durch die Aufteilung der Kosten auf die Anzahl der Mitglieder errechnen.
Gemeinsam an einem Ziel
In SoLaWis gibt es fast immer einen direkten Austausch zwischen Bäuer:innen und Konsument:innen, z.B. durch regelmäßige gemeinsame Arbeitseinsätze, bei denen die Mitglieder am Feld helfen. Sie ermöglichen es, auch über die Abholung der Produkte hinweg im Gespräch zu bleiben und sichern die gegenseitige Wertschätzung. Dadurch arbeiten die Mitglieder einer Solidarischen Landwirtschaft auch wirklich gemeinsam an dem Ziel, für alle Menschen leistbare, gesunde und nachhaltig produzierte Lebensmittel, sowie ein gutes Leben für die produzierenden Bäuer:innen sicherzustellen. Bist du mit deinem (zukünftigen) Betrieb dabei?
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